Trenne dich von nicht funktionierenden Tricks ein für alle Mal

Hund springt über den Rücken und versucht eine Frisbee zu fangen
Hoppla, das hat wohl nicht geklappt!

An diesem Trick bin ich jetzt viele Monate dran und es funktioniert einfach nicht. Was mache ich falsch? Warum geht das nicht?

Jeder DiscDogger kennt das. Ob es jetzt der Footstall, ein anderer Trick, eine Kombination oder ein Wurf ist. Du hast eine Idee und willst diese umsetzen.

Aber es funktioniert nicht! Lohnt es sich weiter an diesem Element zu arbeiten? Woran liegt es?

Klar, du kannst immer gleich aufgeben, wenn es schwierig wird. Aber, das bringt dich nicht weiter. Trotzdem gilt es zu erkennen, wann du dich von einem Element verabschieden solltest.

Du vergeudest unnötige Energie und hast keinen Spass.

Stelle dir ein paar Fragen:

  • Warum möchte ich dieses Element beherrschen?
  • Ist dieses Element überhaupt etwas für meinen Hund?
  • Was bedeutet es, wenn dieses Element funktioniert?
  • Habe ich zu wenig oder falsch trainiert?

Warum möchte ich dieses Element beherrschen?

Oft erlebe ich gerade neue Spieler, welche den Profis nacheifern. Sie wollen genau diesen oder jenen coolen Trick auch zeigen.

Schon bei einem Schnuppertag oder in einem Seminar gibt es Leute, welche noch nicht eine Scheibe richtig werfen, aber schon diesen tollen Flip machen wollen.

Ja, der Flip sieht richtig gut aus und er ist nicht schwer zu werfen. Aber, es ist ein Trick, bei welchem der Hund sich in der Luft verdreht. Landet er unsauber, kann es zu Stauchungen führen.

Es gibt Tricks, die sehen mega aus und funktionieren sogar. Wie hoch ist der Preis, bis diese funktionieren? Wie oft hat das Training deinen Hund belastet, oder gar gefährdet? Es geht nicht darum, einen Trick zu verteufeln oder als belastend zu bezeichnen.

Bei jedem Element im Hundefrisbee geht es um die Kombination zwischen dem was dein Hund mitbringt und dem was du kannst. Das Element funktioniert bei einem Team super einfach und beim nächsten Team will es nicht klappen.

Der Flip fällt dir und deinem Hund total leicht, der Reverse ist aber ein grosses Übel. Bei einem anderen Team ist es umgekehrt.

Schaue dir die einzelnen Tricks an und versuche diese. Wenn sie nach längerer Zeit nicht funktionieren, überdenke die Elemente.

Geh über die Coolness hinaus. Ist es wirklich cool, einen solchen Trick zu zeigen? Oder was ist deine wahre Motivation dahinter? Ist der Grund so gut, dass es sich lohnt weiter an diesem Element zu arbeiten?

Wenn ja, informiere dich, wie andere Leute den Aufbau machen. Besuche ein Seminar oder einen Frisbee-Treff. Lass dir das Handling des Tricks, Wurfs, oder der Kombination zeigen. Je mehr Leute du fragst, umso mehr kommst du dem Ganzen auf die Spur.

Und, unter all diesen Tipps ist derjenige, welcher dir hilft und dich weiter bringt. Ohne Training geht es nicht. Halte die Belastung für deinen Hund so gering wie möglich.

Wie ist es mit einem speziellen Wurf. Du bekommst diesen einfach nicht hin. Irgendwie landet die Scheibe immer im Dreck. Solange du ohne Hund trainierst ist alles gut. Aber bitte lass deinen Hund nicht dafür leiden, dass du den Wurf nicht kannst.

Lass ihn nicht hinter dieser Scheibe, welche sowieso ständig im Dreck landet, nachrennen. Trainiere ohne Hund. Oder vergiss den Wurf. Es gibt noch so viele andere Würfe. Schau dir YouTube Videos an.

Ein Set will nicht klappen. Die Bewegungen passen nicht richtig und du bist zu langsam. Ist das Set wirklich so gut? Musst du dieses genau so spielen? Wie wäre es, wenn du eine kleine Anpassung machst, eine Drehung raus nimmst oder einen einfacheren Wurf einbaust? Vielleicht klappt es dann.

Und wenn es weiterhin nicht klappt, lasse es! Es passt nicht zu dir, euch. Finde deine eigenen Elemente, welche funktionieren. So legst du eine coole Show hin und brauchst niemanden zu kopieren. Finde deinen eigenen Style.

Ist dieses Element überhaupt etwas für meinen Hund?

Dies ist für mich die wichtigste Frage. Ich meine, wenn du einen Handstand oder eine Rolle machst und dich verletzt, ist das alleine deine Sache. War ja auch deine Entscheidung, dieses Element zu machen. Oder lässt du dich fremdbestimmen?

Dein Hund entscheidet nicht. Naja, Chetana entscheidet manchmal schon selbst. Fast immer versucht sie, unseren Ideen nachzukommen. Umso wichtiger, dass du für deinen Hund mitentscheidest und zwar mit Vernunft.

Funktioniert das Element nicht, weil dein Hund nicht dafür gemacht ist? Er ist zu gross, zu schwer. Er ist zu langsam oder zu schnell. Er ist zu unvernünftig, kann nicht warten. Er könnte auch zu klein, zu jung oder zu alt sein. Oder er kann es im Kopf nicht umsetzen.

Überlege dir, wie sieht der ideale Hund für dieses Element aus? Entspricht dieses Bild deinem Hund? Weiter machst du dir Gedanken, was dein Hund gerne macht. Eigentlich mag er es nicht, dir auf den Rücken zu springen.

Wir sprechen hier von Elementen, welche nicht funktionieren wollen. Springt dein Hund dir auf den Rücken, obwohl er es nicht so mag, ist das kein Thema. Achte darauf, solche Elemente dosiert einzusetzen und trainiere sie nicht bis zum Abwinken.

Will aber ein solches Element nicht funktionieren, lasse es. Es passt nicht zu deinem Hund.

Was bedeutet es, wenn dieses Element funktioniert?

Geh mit mir auf eine Zeitreise. Das lange einstudierte Element funktioniert endlich. Du zeigst es auf einem Turnier. Was hast du davon? Bringt es dir mehr Punkte? Ist es ein Wow-Effekt für die Zuschauer?

Oder ist es nicht so genial, wie du es dir gedacht hast? Ich meine, weil ein Backvault jetzt in deiner Kür ist, muss es keine Aufwertung bedeuten. Oder nur eine ganz kleine. Da hättest du dir die Zeit und Mühe sparen können.

Stattdessen hättest du ein andres Element aufgebaut, welches einen viel grösseren Mehrwert hat. Welches dir und deinem Hund mehr liegt.

Sehen die Anderen, dass dieses Element sehr lange gebraucht hat und nicht zu euch passt? Sehen wir deinem Hund an, dass er das Element nicht mag. Siehst du in der Verrenkung für dieses Element total verkrampft aus?

Dann funktioniert es zwar, nützt dir aber nichts. Lass das Element weg und mach etwas was dir und deinem Hund Spass macht.

Habe ich zu wenig oder falsch trainiert?

Es gilt klar zu unterscheiden. Ist es ein Element, welches nicht funktioniert, weil du es zu wenig trainiert hast. Oder, weil du den Aufbau falsch angegangen bist. Oder funktioniert das Element nicht, weil es nicht zu dir und nicht zu deinem Hund passt?

Wenn du zu wenig trainiert hast, kennst du die Lösung. Stell dich mit der Scheibe in den Park und übe den Wurf. Spiel die Kombination trocken jeden Tag durch. Übe mit deinem Hund Schritt für Schritt an einem Trick.

Bleib dran, erkenne aber, wann es Zeit ist das Element zu verabschieden.

Halte nicht stur daran fest, was andere Spieler zeigen. Du musst nicht jedes Element in deiner Kür drin haben.

Es gibt Spieler, welche eine ganze Kür ohne Vaults spielen. Oder, keinen einzigen Flip zeigen. Auch gibt es Teams, welche keinen Dogcatch machen. Nicht jeder kann aus dem Handstand werfen – nicht jeder kann den Handstand. Die Technik des Skip erschliesst sich auch nicht jedem.

Du bist du und zusammen mit deinem Hund bist du ein einzigartiges Team. Sei einzigartig. Mach nicht das, was gerade In ist oder was eh schon 100 Spieler vor dir zeigen. Erfinde dich und dein Spiel neu – sei ein Freestyler.

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Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

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