Hundefrisbee-Basic: 10 Wege zu einem erfolgreichen Aufbau [Teil 2]

Sandro und Chetana spielen Dogfrisbee
Foto by Rosmarie Hürner

In Teil eins hast du erfahren, dass DiscDogging die Hundeschule nicht ersetzt. Dass du dich auf die wichtigsten Würfe konzentrieren sollst und wie du Aus und Catch aufbaust. Lies nochmals Teil 1.

Mit diesem Teil folgen nun weitere Grundlagen im Hundefrisbee.

Entweder dein Hund apportiert oder du rennst schnell

Der Hund muss im Hundefrisbee die Scheibe nicht zu dir zurück bringen. Apportieren ist nicht in jedem Regelwerk ein Bewertungskriterium. Die Frage ist, bist du schnell genug? Denn, dein Scheibenhändling wird bewertet. Du musst stets genug Scheiben in der Hand haben um dein Spiel flüssig zu zeigen.

Sind deine Frisbee auf 30 Meter verstreut, musst du rennen.

Du siehst, einfacher ist es, wenn dein Hund die Frisbee zu dir zurück bringt. Ich finde, es gibt während einer Kür auch optisch mehr her. Der Hund jagt die Frisbee, fängt diese und kommt mit der Beute zurück. Und du musst weniger schnell rennen.

Spiele mit zwei oder mehr Scheiben. Beginne nahe bei dir und lasse deinen Hund nicht wegrennen. Rolle oder werfe ihm eine Scheibe, mach dich mit der nächsten Scheibe spannend. So kommt dein Hund schnell zurück.

Leider gibt es Hunde, welche die Frisbee sofort loslassen, sobald sie sehen, dass du mit der nächsten Scheibe etwas vor hast. Hier musst du konsequent sein. Schicke deinen Hund zurück, er soll die Scheibe mitbringen.

Dies ist müssig und stört das flüssige Spiel. Aber, wenn du gleich zu Beginn dran bleibst, lernt dein Hund, dass er das runde Ding zu dir zurück bringen muss. Erst dann gibt es eine weitere Scheibe als Belohnung.

DiscDogging ist ein Teamsport – miteinander statt nebeneinander

Werde ein Team mit deinem Hund. Baue Vertrauen auf und habe Spass zusammen mit deinem Hund. Du kannst nicht nur auf dem Feld ein Team sein. Ein gutes Team zeigt sich im Alltag. Erlebe spannende Sachen mit deinem Hund. Zeige ihm, dass er sich auf dich verlassen kann.

Konzentriere dich nicht nur aufs Frisbeespiel. Mache weiteren Hundesport, gehe in die Hundeschule. Geniesse lange Spaziergänge und Wanderungen. Baue Übungen in den Alltag ein. Es muss ein Miteinander und nicht ein Nebeneinander sein.

Eine gute Übung mit der Frisbee ist das Zweischeiben-Spiel. Stelle dich mit zwei Scheiben auf die Wiese und bespasse deinen Hund. Versuch in deiner Nähe zu arbeiten. Kurze Geschichten. Natürlich darf ein längerer Wurf dabei sein.

Sobald dein Hund die erste Frisbee gefangen hat, machst du dich mit der zweiten Frisbee spannend. Hat er diese gefangen, hebst du schnell die erste Frisbee auf und machst dich wieder spannend. Das braucht ganz schön Puste.

Hier geht es um Kommunikation und Körpersprache. Wie gut kennt ihr euch? Kannst du deinen Hund mit deinem Körper und der Frisbee lenken? Versteht er unter deinem Bein durchzugehen statt über dein Bein zu springen?

Orientiert sich dein Hund nach dir? Sobald er eine Scheibe hat, muss er schauen, wo du bist, was du machst und was jetzt von ihm gefordert ist.

So machst es aber auch du. Wo steht dein Hund gerade, von welcher Richtung kommt er? Welcher Trick oder Wurf bietet sich jetzt an? Musst du dich drehen, damit es für den Hund einfacher wird?

Auf den Punkt gebracht – Timing ist alles

Du wirfst deinem Hund eine Frisbee und er kann diese nicht fangen. Die Frisbee liegt bereits auf dem Boden, wenn der Hund ankommt. Oder, die Frisbee fliegt hinter deinem Hund her. Hier müsst ihr an eurem Timing arbeiten.

Beginne mit kurzen Würfen. Die weiten Distanzen sind schwierig und verlangen einiges an Training. Schicke deinen Hund hinter dir rum und wirf in die gleiche Richtung wie dein Hund läuft.

Probier es aus! Wann musst du werfen? Wenn dein Hund hinter dir rum ist oder erst, wenn er von dir wegläuft? Bei einem schnellen Hund bist du meistens zu spät und die Scheibe fliegt hinter deinem Hund her. Wirf die Frisbee früher.

Ist dein Hund nicht so schnell, passiert es, dass die Scheibe gelandet ist, wenn dein Hund ankommt. Warte ein bisschen, lass deinen Hund erst vorlaufen und wirf nicht zu weit.

Ausprobieren, üben und weiter trainieren.

Ausgefeilte Tricks

Um das Spiel spannender und abwechslungsreicher zu gestalten, baust du verschiedene Tricks ein. Dein Hund kann sich drehen? Wunderbar. Dies ist eine gute Möglichkeit um Tempo rauszunehmen.

Wenn dein Hund nach einer längeren Scheibe zurück kommt, soll er sich drehen. Jetzt hat er das Tempo verringert und du kannst deinen Hund besser auf die nächste Scheibe oder einen Sprung vorbereiten.

Dein Hund kann Männchen? Baue das gleich mit ein. Dein Hund steht vor dir und macht Männchen. Jetzt kannst du ihm eine Scheibe zuwerfen. Achte darauf, dass du deinen Hund nicht abschiesst und er die Scheibe aus dieser Position heraus gut fangen kann.

Kreativität ist gefragt. Tricks gehören für mich zu den Basics, weil du diese wunderbar schon mit einem jungen Hund aufbauen kannst. Tricks lassen sich ohne Frisbee einüben und später in dein Spiel einbauen.

Klar, wir sprechen von Hundefrisbee und nicht von Dogdance oder Trickdog. Deine Kür sollte durch die Würfe und die Zusammenarbeit mit dem Hund bestechen. Schöne Tricks werten das Spiel aber enorm auf.

Mach dich schlau, besuch ein Trickdog-Training oder geh ins Dogdancing. Die Leute zeigen dir, wie du die Tricks mit deinem Hund aufbaust.

Vorbereitung für Sprünge

Bei den Sprüngen sieht es anders aus. Ich finde ein Sprung gehört nicht zur Basic. Erst muss die Zusammenarbeit und das Fangen der Frisbee klappen. Sprünge kommen in einem zweiten Schritt dazu.

Aber auch hier kannst du gute Vorarbeit leisten. Im DiscDogging zeigt der Hund nicht nur Körperübersprünge, sondern auch Körperabsprünge. Das heisst, er nutzt deinen Körper als Sprungbrett um in die Höhe zu kommen und dabei eine Frisbee zu fangen.

Der Hund berührt dich, trampelt auf dir rum und rempelt dich an. Alles Dinge, welche wir einen jungen Hund mühsam abtrainieren. Ein anständiger Hund macht solche Sachen nicht.

Und jetzt wollen wir es doch wieder? Ja genau. Wenn der Hund von deinem Rücken abspringt, muss er sich dabei sicher fühlen. Er muss wissen, dass es für dich ok ist, dass er auf deinem Rücken steht. Auch ist dein Rücken nicht gerade und kein Baumstamm. Dein Hund lernt, dass dein Rücken weich und uneben ist.

Beim Reverse springt dein Hund dich frontal an, macht eine Drehung und drückt mit den Hinterpfoten an deiner Hüfte oder deinem Bauch ab. Es ist wirklich ein anrempeln. Zeige deinem Hund, dass es ok ist, wenn er deinen Körper berührt.

Beginne mit kleinen Übungen zu Hause. Setz dich auf den Boden und lass deinen Hund über deine ausgestreckten Beine laufen. Lass ihn auf deine Beine draufstehen. Schaffst du, dass er mit allen vier Pfoten auf dir steht? Oder sichert er sich mit einer Pfote auf dem Boden ab?

Setzt euch zu zweit nebeneinander. So ist die Fläche für den Hund grösser. Steigt er jetzt mit allen vier Pfoten auf eure Beine?

Das Lob bitte nicht vergessen und hier darfst du auch mit Futter arbeiten.

Du gehst auf alle Viere und eine Hilfsperson führt den Hund auf deinen Rücken. Oder setzt dich auf einen Stuhl und fordere deinen Hund auf, dir auf den Schoss zu springen.

Verbinde diese Tricks mit Kommandos und achte auf deine Körpersprache. So wird es nicht passieren, dass der Hund alle Menschen anrempelt. Er macht das nur auf dein Zeichen hin.

Mit diesen 10 Punkten bist du bestens vorbereitet. Auch wenn du schon länger spielst, trainiere immer wieder die Grundlagen. Dies macht grossen Spass, probiere es aus.

Was gehört für dich zu einer guten Basis? Teile uns deine Erfahrungen oder auch deine Fragen unten im Kommentar mit.

Weiterlesen

Nichts mehr verpassen!

Wöchentliche Tipps direkt in deine Mailbox:

• Hunde Tricks
• Tipps für den Spass mit der Scheibe
• Hunde-Gesundheit beim Sport
• Interessantes aus der Frisbee-Welt
• Testberichte und spannende Events

Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

4 Replies to “Hundefrisbee-Basic: 10 Wege zu einem erfolgreichen Aufbau [Teil 2]”

  1. De Samschtig hät für mich u mini beide Hundis Chicco und Kaya gfägt.Möcht uf dem Wäg aune no einisch ganz herzlich Danke für de wunderbari Frisbee-Schnupperkurs.

    • Liebe Irene

      Es war eine Freude mit dir und deinen Hunden zu arbeiten. Wir haben den Schnuppertag sehr gerne gemacht und freuen uns, wenn wir ein paar von euch mit dem Frisbee-Virus anstecken konnten. Bleibt dran und geniesst den Spass mit Hund und Scheibe.

      Sonnige Grüsse
      Sandra

  2. Sehr schöner Artikel. gibt es gewisse Voraussetzungen die ein Hund haben sollte für diese Aktivität? Ich bin Besitzerin einer Deutschen Dogge, und befürchte, dass ihre Gelenke darunter leiden könnten?

    Danke für deine Antwort & Grüsse
    Laura

    • Hallo Laura

      Vielen Dank für das Lob. Wie schön, ich liebe Doggen.

      Ja, wenn du Sprünge mit deiner Dogge machst, geht das bestimmt auf die Gelenke. Aber, ein einfaches Spiel ist gar kein Problem. Achte darauf, dass du die Frisbee so im Griff hast, dass diese nicht hoch in den Himmel steigt. Wenn die Frisbee auf Kopfhöhe deines Hundes fliegt, muss dieser nur nach dem fliegenden Ding schnappen. Das kann dein Hund aus dem Laufen heraus machen. So gibt es keine Stopp and Go Bewegungen und dein Hund muss nicht springen.

      Mit mehreren Scheiben kannst du das Spiel schön flüssig halten, so dass dein grosser Hund rund laufen kann.

      Die Voraussetzung sehe ich eher bei dir und nicht bei deinem Hund. Du musst das Werfen lernen und die Frisbee kontrollieren können. Obwohl dein Hund gross ist, wird er doch auch rennen und mal mit einem Ball, Kong oder sonst einem Spieli etwas machen. Genau so kannst du auch die Frisbee einsetzen.

      Liebe Grüsse
      Sandra

Schreibe einen Kommentar zu Irene Bühler Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*