Kannst du trotz körperlichen Beschwerden mit deinem Wuffi und der Scheibe Spass haben?
Ganz klar ja, und zwar so richtig! Du kannst sogar auf Turnieren vorne mitspielen.
Mut zum Weglassen und Umwandeln
Fangen wir bei einem harmloseren Beispiel an – bei mir. Ich habe seit meinem Start im Hundefrisbee Probleme mit meinem rechten Knie. Das hält mich nicht am Spiel mit Hund und Scheibe ab.
Logo, es gibt Einschränkungen im Gestalten der Kür und in der Ausführung der einzelnen Tricks. Aber das mindert den Spass keineswegs. Es gibt so viele Gestaltungsmöglichkeiten im Hundefrisbee, dass die Beeinträchtigung nicht mal erfahrenen Spielern auffällt. Ausser ich humple über das Feld.
Gerne würde ich mich mit beiden Knien auf den Boden werfen und meinen Hund von vorne über die Brust springen lassen. Kombiniert mit einem schönen Wurf und einem sicheren Catch, finde ich sehr cool und sieht geil aus. Geht aber nicht.
Was soll’s!
Mache ich diesen Trick halt nicht und erfreu mich, wenn ein anderer Spieler die Kombi sauber zeigt.
Oder, der Vault vom Oberschenkel, auch hier muss ich knien. Kein Problem, ich hab noch ein gesundes Knie, also knie ich für den Vault mit dem gesunden Bein auf dem Boden.
Statt Kombi links, mache ich diese rechts. Ein Trick angehängt und gut gespielt, fällt das niemandem auf.
Warum Roger Federer in 30 Jahren keinen Grand Slam mehr gewinnt
Dann gibt’s da noch den Einfluss des Alters. Je höher das Alter, umso grösser die Einschränkungen bei körperlichen Aktivitäten. Aber auch hier gibt es gute Beispiele, wie du das wettmachst.
In der Schweiz gibt es mehrere Spieler über 60. Ja sogar über 70 Jahre. Auch diese Spieler haben Spass an der Scheibe und gute Platzierungen. Hier kannst du mit Kreativität und Mut zu Neuem glänzen und deine körperlichen Einschränkungen in den Hintergrund rücken.
Du bist auf das gute Zusammenspiel mit deinem Hund angewiesen. Unsere Vierbeiner sind da viel sensibler als mancher Mensch und gehen wunderbar auf die Möglichkeiten ein.
Fredi Rutz haben wir gefragt:
Tja, mein 71. Geburtstag liegt hinter mir und auf dem “Field” ist unschwer zu erkennen, dass ein älteres Semester seinen Hund beschäftigt. Die Frage, wie jung du sein musst, um 7, 9 oder 10 Scheiben während zwei Minuten pausenlos herum zu schmeissen, liegt in der Luft.
Eine gute Kür setzt physische und mentale Fitness ebenso wie ausgefeilte Fertigkeit voraus. Wir sind geneigt, diese Eigenschaften jungen Leuten zuzuordnen. Aber auch ältere Menschen sind fit und lernfähig. Das soll nicht verkennen, dass Leistung und Lernfähigkeit mit zunehmendem Alter abnehmen.
Roger Federer gewinnt in 30 Jahren keinen Grand Slam mehr. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und so überlassen auch ältere Discdogger die Podestplätze den Jüngeren. Deinem Hund ist das schnuppe. Hauptsache ist, du spielst mit ihm.
Eine Kür dauert zwei Minuten, lange genug, um dich und deinen Hund ausser Atem zu bringen. Mehr als tausend Mal solange hast du dafür trainiert, Tag für Tag, jahraus jahrein.
Das Scoresheet, welches deine Leistung festhält, wohl verstanden, auf Dezimalstellen genau, darf dich nicht entmutigen. Es unterschlägt dein Alter und verkennt, dass du und dein Hund an Fitness und Fertigkeit mächtig zugelegt haben.
Du bist zu einem kreativen Team zusammengewachsen, auf welches jeden Tag neue Erfolgserlebnisse warten. Discdogging ist eine Leidenschaft, welche keine Altersgrenzen kennt!
Vielen lieben Dank an Fredi Rutz für seinen Text. Und auch für sein einzigartiges Spiel mit viel Kreativität und speziellen Ideen. Ein wahrer Genuss für Augen und Ohren.
Schau dieses Jahr auf einem Turnier von DiscDog-Events vorbei und lass dich von der Show von Fredi und Figaro begeistern:
Weitere Termine findest du auf DiscDog-Events.
Die wahren Helden im Hundefrisbee
Das sind spezielle Hunde, welche auf ihren Spieler und Teampartner so anmutig und einfühlsam eingehen.
Und, es sind keine Ausnahmen.
Der Hund spürt die Beeinträchtigung, achtet auf den Menschen und gibt alles, damit das Zusammenspiel im Team funktioniert. Die Hunde wissen, was der Spieler vorhat und vertrauen ihm blind.
Es gibt sogar Spieler im Rollstuhl, welche Turniere starten. Der Spass steht den Spielern ins Gesicht geschrieben. Ist es doch schön trotz Einschränkungen einen Sport mit seinem Hund gefunden zu haben.
So schön, mit diesem Team die Freude auf dem Feld mitzuerleben. Spezielle Emotionen entstehen auf und neben dem Feld. Wenn Top-Platzierungen rauskommen, ist die Freude doppelt so gross.
Nicht selten kullern Tränen der Freude und Begeisterung übers Gesicht.
Wenn ein solches Team spielt, spürst du neben dem Feld keinerlei Neid oder Eifersucht. Alle freuen sich und haben riesen Respekt vor der Leistung dieses Teams. Dies sind die wahren Helden im Hundefrisbee.
Die Vorteile erkennen und ausarbeiten
Du bringst dem Hund Tricks bei, die dein Discdogger-Leben vereinfachen. Ich kann wegen meinem Knie schlecht rennen und wenn, nur unter Schmerzen.
Deshalb habe ich unseren Hundis beigebracht, die Scheibe konsequent zurück zu bringen. Bei Chetana hat es nicht immer funktioniert. Gerade gegen Ende des Spiels wurde sie zickig. Mittlerweile läuft es echt gut. Für mich macht es das Spiel einiges einfacher. Der Fluss wird aufrecht erhalten und ich muss nicht übers Feld humpeln.
Eine Win-Win Situation – ich muss nicht rennen und habe einen gut apportierenden Hund. Aus der Not eine Tugend gemacht. Auf den Apport hätte ich sonst nicht so penibel bestanden.
Es gibt die Grenze, und das Spiel mit Hund und Frisbee ist nicht mehr möglich. Aber auch dann hilft der Hund dem Menschen und ist ein treuer Begleiter und Freund.
Von den psychischen Einschränkungen will ich jetzt nicht schreiben. Diese sind nicht so offensichtlich wie körperliche Einschränkungen und es gibt genug davon. Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?
Hast du körperliche Einschränkungen? Spielst du trotzdem oder erst recht Hundefrisbee? Fällt dir auf, wenn ein Spieler körperliche Einschränkungen hat? Erzähl uns von deinen Erfahrungen.
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