Hast du keine Lust mehr, der Letztplatzierte zu sein? [Teil 2]

Rangliste Sandreas-Cup
Schon wieder im letzten Drittel gelandet?

Die Richter sind schuld. Bei dem Wetter hat es mir alle schwierigen Scheiben verblasen. Wenn die starten, habe ich eh keine Chance.

Sind die Anderen schuld oder musst du deine Einstellung überdenken? In Teil 1 haben wir weitere Faktoren genannt, warum du immer im letzten Drittel bist.

Im Nachhinein sind immer die Richter schuld

Die Richter sehen nicht was ich kann. Die Richter bewerten meinen Hund schlecht.

Ein Richter bewertet deine Leistung, welche du gerade auf dem Feld zeigst. Er bewertet dich so, als ob er dich nicht kennt und dich zum ersten Mal spielen sieht. Ausser in der zweiten Runde. Da kann er mit deiner ersten Runde vergleichen.

Warst du besser? Hat mehr geklappt? Ist der Hund besser gelandet? Seid ihr ein besseres Team?

Der Richter ist nicht schuld, dass du im letzten Drittel liegst. Oder indirekt. Er hat dich bewertet und diese Bewertung hat zu deiner Platzierung geführt.

Der Richter bewertet dein Können und nicht, ob du mit ihm gut Freund bist. Auch kommt es nicht darauf an, ob er lieber Pudel als Doggen mag. Er ist unvoreingenommen und lässt seine Vorlieben aussen vor.

Dies ist das Idealbild eines Richters. Aber, da sitzt ein Mensch und keine Maschine. Und die Turniere werden grösser, die Leistungen immer unglaublicher. Hochachtung vor den Richtern.

Mit der Zeit hast du deine Erfahrungen, welcher Richter wie richtet. Und, Mustern sind zu erkennen. Sollte es so sein, dass du mit einem Richter nicht klar kommst, dann starte auf dem Turnier nicht.

Dies ist fairer als wenn du anschliessend schlecht über den Richter sprichst. Du hast die Wahl welchen Richtern du dich stellen willst. Die Richter sind vor Turnierbeginn nicht immer bekannt. Sobald die Richter bekannt gegeben werden, kannst du deinen Start noch zurück ziehen.

Wenn du startest, analysiere deine Leistung und lass deine Wut nicht an einem Richter aus. Auch er gibt sein Bestes.

Das ist so ein starkes Starterfeld – was will ich da?

In Europa haben wir das Problem der geringen Distanzen und der Reisefreude der DiscDogger. So kommt es vor, dass auf den Turnieren die gleichen Spieler anzutreffen sind.

Und viele dieser Spieler sind besser als du. Woran auch immer das liegt. Es ist so. Solange diese Spieler da sind und starten, wirst du hinter ihnen platziert sein.

Du kannst Turniere anfahren, auf welchen diese Spieler nicht sind. Du kannst an dir arbeiten und diese Spieler überholen – einen nach dem Anderen. Das ist doch eine Herausforderung. Stolz darfst du auf dich und deinen Hund sein.

Ich glaube hier müssen die Regelwerke sich noch an Europa anpassen. Gerade mit den Qualifikationen für Europa- und Weltmeisterschaft.

In Amerika ist die Sachlage anders. Dort sind die Distanzen so gross, dass die Spieler sehr lokal an Turnieren starten. Selten einer steigt mit Hund ins Flugzeug um an einem Turnier in einem anderen Bundesstaat teilzunehmen.

Somit sind in Amerika die Turniere über das ganze Land gesehen durchmischt. Lokal gesehen, ist es aber auch da so, dass immer die gleichen Leute starten. Und diese besser sind als du.

Bei dem Wind ist es unmöglich eine gerade Scheibe zu werfen

Dem Wetter kannst du gerne die Schuld geben. Das Wetter wird nicht sauer. Klar, wenn es heftig regnet und der Boden richtig nass ist, musst du dein Spiel anpassen. Auch bei viel Wind lässt sich die Kür nicht mehr gleich spielen.

Ich lobe alle Spieler, welche sich den Wetterbedingungen perfekt anpassen. Dies zeigt von einer guten Vorbereitung und Flexibilität.

Trainiere für solche Situationen. Welche Würfe musst du weglassen? Welche Würfe sind bei Wind sicherer? Lass Sprünge weg, wenn Rutschgefahr besteht.

Diesen Plan musst du dir vorher zurechtlegen. Am Turniertag ist es zu spät. Dann wirkt alles improvisiert und unsicher.

Und wer sein Ding durchzieht und sein Spiel nicht anpasst, kann froh sein, wenn seinem Hund nichts passiert. Du spielst mit einem hohen Risiko. Klar, wenn alles klappt, hast du eine geile Show gezeigt. Was aber, wenn etwas passiert? Ist es das wert?

Klar, das Wetter kann ein Grund sein, warum du dein Spiel angepasst hast und nicht gut gespielt hast. Nur, du wirst kaum auf jedem Turnier schlechtes Wetter haben. Ausser im Frühling 2016.

Ein bisschen Show und Planung muss sein

Die Show gehört zu diesem Sport. Zeige, dass du Spass hast. Nimm das Publikum auf eine spannende Reise mit.

Wenn du in der Mitte stehst und dich kaum bewegst, wird dein Spiel nicht so dynamisch rüberkommen.

Dein Alter und deine Beweglichkeit wird berücksichtig. Aber wer Hundefrisbee spielt, kann sich bewegen. Und wenn es nur ein bisschen ist. Sei nicht statisch und lass deinen Hund die ganze Arbeit machen.

Achte darauf, dass die Richter sehen, was du machst. Ein richtig komplizierter Trick mit der Scheibe nützt dir nichts, wenn du die Sicht darauf mit deinem Körper verdeckst. Die Richter sehen nicht was du tust und können somit nicht die Schwierigkeit bewerten.

Schon hast du Punkte verschenkt. Willst du deine ganze Kür zu den Richtern ausrichten, wird es schwierig. Oder unmöglich. Achte beim Training darauf gewisse Tricks in die richtige Richtung zu machen. So hast du es auf dem Turnier leichter die Richter zu beeindrucken.

Spieler, welche ein flüssiges Spiel zeigen, das Publikum einbeziehen und sich auf dem Feld bewegen, lassen dich im Regen stehen. Du sagst, dass es beim Hundefrisbee um andere Kriterien geht?

Ja, da gebe ich dir recht. Der Gesamteindruck ist wichtig. Wenn du da punkten kannst, wirst du das letzte Drittel mit Sicherheit verlassen.

Das muss jetzt nicht verkrampft und aufgesetzt wirken. Du musst keinen Tanz auf dem Feld zeigen. Bleib bei dir. Es muss zu deinem Typ passen. Und ich bin sicher, du wirst deine Art finden.

Hundefrisbee funktioniert nur mit der richtigen Einstellung

Mit welcher Einstellung gehst du an den Start? Ich will gewinnen? Bei den Richtern habe ich eh keine Chance? Da ist viel Wind, ob mein Wurf funktioniert?

Ein Ziel zu haben und dieses zu verfolgen ist wichtig und hilft dir vorwärts zu kommen. Stecke deine Ziele aber nicht zu hoch. Werde auf keinen Fall verbissen. Hundefrisbee macht Spass! Das wollen wir auf dem Feld sehen.

Wenn du keinen Spass hast, musst du zwingend deine Einstellung überdenken. Oder hast du keinen Spass, weil du im letzten Drittel landest? Weil alle anderen schuld sind?

Jetzt solltest du diesen Artikel nochmals lesen. Du hast nicht verstanden, dass du an dir und an deiner Einstellung arbeiten musst.

Und wer sagt, dass man im letzten Drittel keinen Spass hat? Wenn du nicht an dir arbeiten willst, ist das vollkommen ok. Gib dich damit zufrieden. Du startest, hast Spass auf dem Feld und wirst nie über das letzte Drittel hinaus kommen. Ist das schlimm?

Das letzte Drittel wird es auf jedem Turnier geben. Du bist besser als der Letztplatzierte! Wenn dein Ziel war, nicht Letzter zu werden, hast du allen Grund zu feiern. Wenn dein Ziel war besser als Spieler X zu sein, bravo.

Wenn dein Ziel war Spass auf dem Feld zu haben, Glückwunsch. Wenn dein Ziel war mehr Bewegung ins Spiel zu bringen, toll.

Da spielt die Platzierung keine Rolle. Löse dich von dem Druck und vielleicht wirst du dadurch das letzte Drittel überspringen.

An einem Turnier geht es um viel mehr, oder? Wenn nicht, solltest du deine Einstellung überdenken. Oder such dir einen anderen Sport, in welchem du im vorderen Drittel landest.

Was ist nun mit dir? Habe ich dich an einem wunden Punkt getroffen? Bist du ganz anderer Meinung? Fühlst du dich angegriffen, weil ich recht habe? Oder ist das alles nur Quatsch?

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Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

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