Keine schlafenden Hunde wecken – wie viel Schlaf braucht mein Hund?

Hund schläftIch öffne die Türe um zur Arbeit zu gehen. Ein Blick über die Schulter zeigt, mein Hund liegt schlafend im Bettli. Sie hebt den Kopf kurz an und rollt sich wieder zusammen.

Ich komme am Mittag von der Arbeit nach Hause, mein Hund liegt faul vor der Türe. Sie macht keine Anstalten, dass sie raus muss.

Wir drehen eine kurze Runde und schon wieder bleibt mein Hund alleine zu Hause. Denn, ich muss Brötchen verdienen.

Der Tag war anstrengend und hektisch. Erschöpft komme ich nach Hause. Mein Hund freut sich, dass ich da bin.

Wir brechen zu einer Runde durch den Wald auf. Da ich müde bin, fällt die Runde nicht gross aus. Wir sind 30 min. unterwegs.

Zu Hause gibt es Futter und siehe da, mein Hund rollt sich im Bettli zusammen und schläft.

Ich kuschle mich aufs Sofa und studiere meinen Hund.

Wie viel Schlaf braucht mein Hund?

Wie viele Stunden hat sie heute geschlafen? Ist es möglich, dass mein Hund schon wieder schläft, obwohl sie einen total langweiligen Tag hatte?

Ich habe ein schlechtes Gewissen, habe ich heute doch fast nichts mit ihr gemacht und kaum Zeit gehabt. Auch war ich nicht gerade motiviert viel Kopfarbeit mit ihr zu machen.

Warum nimmt mein Hund das hin und ist zufrieden? Und, würde ich die ganze Nacht und noch den ganzen Tag schlafen, wäre ich jetzt hellwach. Ich würde im Bett liegen und Schäfchen zählen…..

Das Gespräch mit anderen Hundehaltern bestätigt mir, ihr Leben sieht ähnlich aus. Und ihre Hunde schlafen ebenfalls viel. Auch lässt der Alltag es nicht zu, den Hund immer gut auszulasten.

Aber, was braucht der Hund? Wie viel Schlaf ist gesund und wie viel sollten wir unsere Hunde fordern? Ist es unser schlechtes Gewissen oder machen wir zu viel mit unseren Hunden?

Ich habe gerechnet. An solch einem arbeitsintensiven Tag, schläft Chetana 19 h. Damit ist jetzt nicht der Tiefschlaf gemeint. Sie hängt rum, döst vor sich hin, verfällt in Tiefschlaf und hängt wieder rum.

Wenn ich auf dem Sofa sitze, ein Buch lese oder TV schaue, liegt mein Hund im Bettli und hängt rum. Du kennst das. Dein Hund liegt rum, schläft und trotzdem öffnen sich die Augen beim kleinsten Geräusch. Auch diese Stunden zählen zum Schlafbedarf.

Oder Chetana schaut mir beim Kochen zu, sie steht nicht bettelnd neben mir. Nein, sie liegt in einer gewissen Distanz und hängt rum. Sie döst weg und schaut auf, wenn ich zu laut mit den Pfannen klappere.

Im Internet habe ich Zahlen zum Schlafbedarf gefunden. Auch hier ist sich die Menschheit nicht sicher:

  • 12 – 14 h
  • 17 – 20 h
  • 18 – 20 h

Passt!

An Tagen, welche ich Vollzeit arbeite, schläft Cheti 19 h. An Tagen, welche ich halbtags arbeite, schläft Chetana 17 h. Und am Wochenende schläft mein Hund 14 h. An einem Turnierwochenende teilweise nur 12 h.

Und diese Flexibilität macht es aus. Mein Hund ist da und fit, wenn ich mit ihm auf lange Wanderschaft gehe oder neue Frisbee-Tricks aufbaue. Dein Hund ist gut darin, sich deinem Rhythmus anzupassen.

Genauso ist es in Ordnung und wichtig, wenn mein Hund seine Ruhetage hat, wo generell wenig Programm ist. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn der Alltag dich in den Arsch tritt und der Tag zu wenig Stunden hat.

Ich spreche in diesem Artikel vom Schlafbedarf des Hundes. Ob es in Ordnung ist, seinen Hund stundenlang alleine zu lassen ist eine andere Sache. Auch da gehen die Meinungen auseinander.

Mein Hund geniesst es, wenn ich zu Hause bin. Sie hat kein Problem alleine zu sein, aber ich glaube sie findet es schön, wenn jemand da ist. Chetana ist aber auch dann nicht unter Dauerstrom. Sie hat gelernt zu Ruhen und zieht sich zurück.

Ich bin zwar da, beschäftige mich aber nicht permanent mit meinem Hund. Ich lasse sie in Ruhe, ignoriere sie. Wir hängen gemeinsam ab, ohne Action.

Was macht der Hund in freier Wildbahn?

Er zieht um die Häuser und steckt sein Revier ab. Oh, die schöne Nachbarin war da. Und, der Typ von B15 hat an meinen Pfosten gepisst.

Er ist auf der Suche nach Nahrung – das muss keine hektische Jagd sein. Futter findet sich auch in der Mülltonne. Übrigens, auch das Fressen ist anstrengend. Da kommt mancher Hund aus der Puste, beim Abnagen von Knochen, Sehnen und anderen Leckereien.

Muss der Hund richtig Beute machen, kostet das viel Energie. Somit schläft er als Gegenzug viel um nicht noch mehr Ressourcen zu verlieren.

Je aktiver der Hund ist, umso mehr Energie braucht er. Er muss häufiger und mehr Beute machen. Das ist anstrengend und kostet noch mehr Energie. Deshalb macht das Ruhen zwischen den intensiven Jagden viel Sinn.

Steht dem Hund genug Fressen zur Verfügung, ist auch mal ein Spiel mit den Anderen drin. Oder man bietet sich einen Machtkampf mit dem Typ von B15. Oder ein Flirt mit der Nachbarin.

Und was ist jetzt mit dem modernen Sporthund?

Der muss gefordert werden und will beschäftigt sein.

Ja, das ist richtig. Chetana liebt die Jagd nach dem fliegenden Frisbee. Sie ist voll dabei, wenn wir neue Tricks aufbauen. Lange Wanderungen sind richtig toll. Und auch dein Hund wird das Training, die Spaziergänge und die Beschäftigung lieben.

Vergiss nicht die Ruhe. Wenn du einen aktiven Hund hast, musst du ihm die Ruhe lernen. Auch wenn bei dir zu Hause viel los ist und der Hund immer mit dabei ist. Zwinge deinen Hund zur Ruhe.

Die Frisbee soll nicht im Haus oder Garten rumliegen. Dein Hund soll nicht ständig Zugang zu den Scheiben haben. Auch darf es ruhig Tage geben, an welchen du die Frisbee nicht rausholst. Dein Hund hat Spass am Spiel, tickt aber nicht aus.

Leg dich mit ihm hin oder bring ihn auf seinen Platz. Action hin oder her. Jetzt ist Ruhe angesagt. Auspowern tut gut (der Hund auf der Jagd nach Beute), danach ist Schlafen angesagt. Achte darauf, dass du deinen Hund nicht überbeschäftigst. Du weisst, 14 – 20 h Schlaf pro Tag.

Und was passiert, wenn der Hund zu wenig Schlaf bekommt?

Das ist ähnlich wie bei uns. Mal eine durchgemachte Nacht ist kein Problem. Ein paar intensive Tage stecken wir weg. Aber dauerhaft zu wenig Schlaf ist nicht gesund. Für uns nicht und für unseren Hund auch nicht.

Der Hund ist erst überdreht und unkonzentriert. Er wirkt nervös und ist schnell reizbar. Bekommt er nicht die nötige Erholung kippt er in aggressives Verhalten und wird kränklich.

Konnte ich dein Gewissen beruhigen? Auf wie viele Stunden Schlaf kommt dein Hund? Hast du einen überbeschäftigten Hund?

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Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

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