5 Ausreden, die dich davon abhalten auf einem Dogfrisbee-Turnier zu starten

Hundefrisbee Turnier Sandreas-Cup
Lass den Ausreden die Luft raus!

Ok, ich gebe es zu. Ich bin in meinem Leben ein einziges Mal gestartet. Sandro hat gerichtet und ich bin mit Chetana gestartet. Und zwar gleich in der Open-Klasse. Der letzte Platz gehörte mir.

Dies ist nicht der Grund, warum ich nicht starte. Ich kann nicht werfen. Ich müsste richtig hart an der Wurftechnik arbeiten um etwas zu zeigen. Da Sandro dies viel besser kann und wir nur Chetana zum Starten haben, bestreitet er die Turniere.

Dies ist ganz klar eine Ausrede!

Wer weiss, vielleicht starte ich mal wieder, wenn Sandro richtet oder in Pension geht. Wobei Chetana dann gleich mit ihm in Pension geht. Schliesslich ist unsere Maus bereits 8.5 Jahre alt.

Spontan funktioniert aber gar nicht. Ich habe mir damals eine Kür geschrieben und diese trainiert. Heute kann ich nur noch ein paar Kombinationen davon. Wenn ich starte, will das vorbereitet sein.

Schon wieder eine Ausrede!

Jeder hat seine eigenen Ausreden, warum es noch zu früh ist um zu starten oder warum sie nicht mehr starten. Ich habe die am häufigsten gehörten zusammengetragen.

Wenn das Turnier nur nicht so weit weg ist

Ich würde gerne starten, aber es ist zu weit.

DiscDogger sind Fahrende. Nur selten findet ein Turnier direkt bei dir um die Ecke stattfindet. Du wirst dich ins Auto setzen müssen und einige Kilometer, wenn nicht einige 100 Kilometer fahren.

Dogfrisbee ist noch nicht so verbreitet wie Agility. Es gibt nicht jedes Wochenende mehrere Turniere. Und schon gar nicht immer in deiner Nähe.

Du musst dich mit dem Gedanken anfreunden, auf ein Turnier zu fahren. Ja, sogar so weit, dass du dort übernachtest. Ob im Zelt, im Womo oder im Hotel.

Es macht grossen Spass mit all den anderen DiscDoggern vor Ort das Wochenende zu verbringen. Du lernst spannende Leute kennen und kannst dir Tipps und Tricks abholen. Einfach nur Bock zum rumblödeln? Auch das findet an solch einem Wochenende Platz.

Stell dir vor, abends wenn es richtig gemütlich und lustig ist, musst du nach Hause. Denn, du wohnst so nahe, dass du nicht vor Ort übernachtest. Was du da alles verpasst? Sogar Leute, welche wirklich wohnen, schlafen vor Ort.

Klar, das Campingleben ist nicht immer lustig und komfortabel. Da kann das warme Bett zu Hause echt verlockend sein. Aber die Stimmung vor Ort musst du erlebt haben.

Was soll ich denn zeigen? Ich habe doch noch gar keine Kür

Meine Kür ist noch nicht fertig. Ich hatte keine Zeit meine Kür zu trainieren.

Du kannst problemlos fünf Jahre an deiner Kür arbeiten und sie ist noch nicht fertig. Die perfekte Kür entwickelt sich erst mit deiner Erfahrung und mit deinem Training. Zu dieser Erfahrung gehören auch das Messen mit Anderen und die Beurteilung der Richter.

Willst du nicht wissen, wie die Kür bei Anderen ankommt? Auf einem Turnier kannst du wertvolle Inputs sammeln.

Klar, komplett ohne Kür oder ohne ein paar Sets wird es schwierig. Es soll Freestyler geben, welche seit Jahren ohne Kür aufs Feld gehen. Ich könnte das nicht. Brauche einen Plan im Kopf.

Ein lieber Spruch lautet: Wenn du zwei Minuten lang Spass mit deinem Hund und den Scheiben hast, bist du bereit für den ersten Start.

So einfach ist es. Bespasse deinen Hund zwei Minuten lang auf dem Feld und perfekt ist. Auch wenn du erst ein paar Sets hast. Spiele diese und beginne von vorne. Bis deine zwei Minuten rum sind. Glaube mir, es geht schneller als du denkst.

Und, du wirst nie so gut trainiert sein, dass alles perfekt sitzt. Das ist so tagesformabhängig. Vielleicht machst du einen Patzer, vielleicht aber auch dein Hund. Der Sound oder die Zuschauer bringen dich aus dem Konzept.

Turnier ist nicht gleich Training. Und deshalb ist es wichtig, dass du Turniererfahrung sammelst. Und zwar jetzt und nicht erst, wenn du eine perfekte Kür hast.

Das was die Anderen zeigen kann ich noch gar nicht

Das Niveau ist viel zu hoch. Das was die heutigen Anfänger zeigen, da bin ich noch weit von entfernt.

Jupp, das Niveau ist in den letzten Jahren angestiegen. Dies siehst du in der Open-Klasse aber auch bei den Beginnern. Zum Teil liegt es an den Ausreden. Wenn du erst nach jahrelangem Training zum ersten Mal startest, kannst du schon so viel.

Du bist mit deinem Hund zu einem Team zusammen gewachsen. Dein Hund kennt die trainierten Abläufe in- und auswendig. Deine Würfe sitzen perfekt. In verschiedenen Seminaren hast du dir immer mehr Können angeeignet.

Und mit diesem vollen Rucksack gehst du auf dein erstes Turnier. Eigentlich müsstest du schon in der Open starten. Da es dein erster Start ist, meldest du Beginner.

Und mit diesem Verhalten verursachst du, dass das Nivea bei den Anfängern hoch ist.

Ich lege dir ein anderes Verhalten ans Herz. Trainiere mit deinem Hund, denke dir ein paar Sets oder eine ganze Kür aus. Und gehe bald zu deinem ersten Turnier.

Wie gesagt, zwei Minuten Spass auf dem Feld. Blende aus, was andere Teams zeigen. Du musst noch keine Vaults beherrschen. Dies ist dein erster Start.

Geniesse die Zeit bei den Beginnern. Mach deine Erfahrungen und werde besser. Es ist keine Schande sich hoch zu arbeiten. Es ist dein Erfolg, wenn du immer besser wirst.

Freestyle ist ok, aber bei der Minidistance funktioniert gar nichts

Da ticken wir in Europa ein bisschen anders. Wir konzentrieren uns auf die Freestyle und vernachlässigen die Minidistance. In den USA wird erst die Minidistance trainiert.

Schliesslich kann ein Hund mit 12 Monaten Minidistance starten, Freestyle erst ab 18 Monaten. Die ist regelwerksabhängig und von Turnier zu Turnier verschieden. Informiere dich vorgängig.

Die Minidistance ist ein entscheidender Bestandteil deines Erfolges. Mit einer schlechten Distance, verlierst du Overall-Plätze. Da kann die Freestyle noch so gut sein. Schade, oder?

Also konzentriere dich beim Training unbedingt auch auf die Minidistance.

Und dies ist deine Ausrede. Ich habe eine gute Kür, aber die Minidistance funktioniert nicht. Mein Hund bringt die Scheibe nicht zurück. Ich kann nicht so weit werfen. Mein Hund fängt die Scheibe nicht.

Nun, die Minidistance kann dich in der Gesamtwertung runter ziehen. Trotzdem solltest du starten. Du kannst Erfahrungen sammeln und eine gute Freestyle ist eine gute Freestyle. Auch wenn die Distance schlecht war.

Wenn dir Freestyle wichtiger ist, ärgert dich das, aber es hält dich nicht vom Start ab. Wenn dir Minidistance wichtiger ist, hast du bestimmt fleissig trainiert und kannst ebenfalls starten.

Minidistance ist eine Trainingssache. Lerne die Scheibe gerade und weit zu werfen. Arbeite am Timing mit deinem Hund. Übe mit deinem Hund, dass er die Frisbee schnell zu dir zurück bringt.

Minidistance solltest du so intensiv trainieren wie Freestyle. Mittlerweile sind die Freestyle-Bewertungen so nahe beieinander, dass ein Punkt mehr in der Minidistance entscheidend ist.

Ich bin noch nicht so gut wie Max Meier – der gewinnt ja eh immer

Ich will gewinnen! Ich bin aber noch nicht so weit, die Anderen sind besser. Ehrgeiz ist gut und bringt dich voran. Du kannst dir selbst im Weg stehen.

Setze dir ein Ziel. Dieses sollte nicht der Gewinn sein. Wie wäre es mit: nicht letzter zu werden? Oder, besser als ein Spieler deiner Wahl zu sein? Einen bestimmten Trick zu zeigen? Ruhig und souverän zu starten? Besser als beim letzten Mal zu sein? Oder, einfach zwei Minuten lang richtig Spass zu haben?

Mit dem Ziel gewinnen zu wollen, setzt du dir einen unglaublichen Druck auf. Dieser Druck überträgt sich auf deinen Hund. Ausser, du spielst schon länger und bist immer wieder platziert. So ist das Ziel gerechtfertigt.

Mache deinen ersten Start und schaue erst was mit dir und deinem Hund passiert. Setze keine hohen Ziele. Umso grösser die Freude, wenn alles super gelaufen ist. Setze dir beim nächsten Start ein höheres Ziel.

So arbeitest du dich langsam vorwärts. Und auch der Absturz wird kommen. Es ist nicht dein Tag oder dein Hund ist schlecht drauf. Es geht in die Hosen. Kein Ding, Kappe richten und weiter geht es. Ziel nicht erreicht. Aber beim nächsten Mal.

Hundefrisbee macht Spass und ist ein Teamsport mit deinem Hund. Werde nicht verbissen und lasse dich nicht vom Ehrgeiz leiten.

Melde dich fürs nächste Turnier an, auch wenn du noch keine Chancen auf Sieg hast. Sammle deine Erfahrungen und geniesse den Start und die Atmosphäre.

Egal wie viele Ausreden du erfindest oder für wahre und triftige Gründe hältst. Du alleine entscheidest. Sag, dass du nicht auf Turnieren starten willst und alles ist gut. Dann brauchst du auch keine weiteren Ausreden.

Oder, falls du starten willst, warte nicht, bis du keine Ausreden mehr hast. Das wird nie der Fall sein. Lebe jetzt und heute, wage den Schritt und melde dich gleich beim nächsten Turnier an.

Was ist deine Ausrede? Oder hast du die Ausreden hinter dir gelassen und deinen ersten Start gewagt? So schön, herzlichen Glückwunsch.

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Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

2 Replies to “5 Ausreden, die dich davon abhalten auf einem Dogfrisbee-Turnier zu starten”

  1. Sehr lustig Sandra, all diese Ausreden hab ich gar nicht … Oo
    Allerdings finde ich es toll, dass du den”Hintergrund” zum Niveau bei den Beginnern erwähnst, das empfinde ich nämlich auch so.
    Allerdings finde ich es auch schön, dass man nicht schlechter bewertet wird, wenn man das alles NICHT zeigt. Ich habe gute Bewertungen bekommen ohne Vaults, ohne Kür, etc. Nur so als Tipp für die echten Anfänger! 🙂

    • Hallo Linda

      Ne, niemand von uns hat solche Ausreden…

      Danke dir. gerade der Punkt mit dem Niveau ist auch mir sehr wichtig. In unserem Frisbee-Treff sind diese Bedenken immer wieder aufgetaucht. Und ich kann es sogar verstehen.

      Danke auch für deinen Tipp. So ist es. Du brauchst keine Kür, du musst keine Vaults zeigen. Und dafür bin ich sehr dankbar.

      Liebe Grüsse
      Sandra

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