5 Verbrechen, die wir an unseren Hunden begehen [Teil 1]

Sandra kuschelt mit Hund Sammy Lee
Sportgerät oder Familienhund?

Da ist er der Frisbee Hund. Du hast ihn speziell ausgesucht, schliesslich soll er deine Leidenschaft am Sport teilen. Er soll mitfahren auf die Turniere, soll erfolgreich sein und Spass daran haben.

Nein, ich habe mir keinen Frisbee Hund geholt. Ich will einen Familienhund. Schliesslich muss es im Alltag passen und nicht nur auf dem Feld.

Ich habe meinen Hund gehabt, bevor ich von DiscDogging wusste. Nun haben ich und mein Hund Spass an diesem Sport gefunden.

Wie auch immer. Fakt ist, dass wir alle Hunde haben und diese Hunde in unser Hobby einbinden. DiscDogging ohne Hund ist etwas speziell und gar nicht machbar. In diesem Fall würdest du einen Sport ohne Hund suchen. Und dann wärst du jetzt nicht hier auf unserem Blog.

Du willst für deinen Hund das Beste, schliesslich ist er ein Teil der Familie und du liebst ihn. Dann solltest du folgende Verbrechen vermeiden.

1. Der Welpe auf dem Feld

Dein Hund ist noch jung und noch nicht ausgewachsen. Trotzdem trainierst du das Spiel mit der Frisbee. Der Hund soll früh einen Trieb auf die Frisbee entwickeln. Auch die Turnierluft sollte der Junghund schon kennen lernen. Schliesslich verbringt er in seinem Leben viel Zeit auf den Turnieren.

Du bringst deinem Hund Tricks und Sprünge bei. Mit 18 Monaten soll er einen erfolgreichen Start hinlegen und so gut sein wie die älteren Hunde.

Kennen lernen ja, aber nicht übertreiben. Du kannst deinen jungen Hund spielerisch an die Frisbee gewöhnen. Er soll diese in den Fang nehmen und rumtragen. Auch kann dein Hund lernen, dass der Spass nur zusammen mit dir stattfindet.

Wenn du Sitz als einen Trick betrachtest, darfst du diesen natürlich deinem jungen Hund lernen. Übe aber noch keinen Handstand oder andere belastende Tricks.

Von Sprüngen ist abzusehen. Dein Hund ist noch nicht ausgewachsen. Ja, er tobt draussen viel rum. Das heisst nicht, dass du ihn mit deinen Sprungübungen noch mehr belasten musst.

Nimm deinen Hund ruhig mit auf ein Turnier. Schliesslich gehst du mit ihm ja auch in die Stadt oder fährst Bus. Dein Junghund soll viele verschiedene Situation ohne Angst kennen lernen.

Warum der junge Hund mit noch nicht mal 12 Monaten auf ein Spielfeld gehört ist mir ein Rätsel. Das ist noch ein Baby und ihr habt so viel Zeit. Dein Hund lernt das Turniergeschehen auch neben dem Feld kennen. Du kannst auch da ein bisschen mit der Frisbee zocken.

Nicht der Hund braucht es, sondern du willst es. Du willst allen deinen Hund zeigen. Du willst sehen, wie sich dein Hund auf dem Feld bewährt. Du willst möglichst früh und möglichst schnell Erfolge auf dem Feld.

Dein Hund braucht das nicht. Denkst du, wenn dein Hund mit frühestens 18 Monaten zum ersten Mal auf dem Feld steht, dass er in sich zusammenbricht vor Schreck?

2. Das Spiel passt nicht zum Hund

Du hast einen grossen, schweren Hund und machst all die Tricks und Sprünge, welche der grazile Border nebenan zeigt. Dein Hund hatte vor einiger Zeit eine Operation am Bein. Diese ist gut verheilt und deshalb spielst du ihn wieder bis weit über deinen Kopf hinaus.

Dein Hund zeigt schlechtes Sprungverhalten. Er hat wohl nie gelernt richtig zu springen oder es ist ihm nicht möglich. Du hast in deiner Kür viele Sprünge eingebaut.

Oder du hast einen kleinen Hund. Mit diesem lassen sich viele lässige Tricks machen. Der ist eine echte Sprungfeder und deshalb spielst du ihn wiederholt sehr hoch.

Bei jedem Flip staucht es deinen Hund zusammen, dein Multiple besteht aus vier Flips. Und zwischendrin hast du auch noch ein paar Flips eingebaut. Es sieht schon geil aus.

Es sieht grausig aus. Ein geübtes Auge erkennt beim Zusehen, dass etwas nicht stimmt. Die Bewegungen sind nicht flüssig, die Sprünge wirken komisch und ich höre wie es deinem Hund den Atem bei der Landung verschlägt.

Auch mit grossen und schweren Hunden kannst du Frisbee spielen. Passe dein Spiel an. Schau, dass du deinen Hund auf dem Boden arbeitest und nicht in der Luft. Sprünge baust du selten bis gar nicht ein. Mal ein Hüpfer über das Bein ist sicherlich möglich. Beobachte deinen Hund.

Und beim kleinen Hund passt du dein Spiel ebenfalls an. Du selbst bewegst dich viel mehr auf dem Boden. Dein Hund springt dir so leicher auf den Rücken als wenn du stehst. Es kostet ihn weniger Energie. Und, ihr wirkt als Team auch viel besser. Der Grössenunterschied zwischen dir und deinem Hund wird kleiner.

Auch wenn die Operation gut verlaufen ist und dein Hund komplett fit ist. Der Körper vergisst nie. Was kaputt war ist jetzt geflickt und diesen Flick wird dein Hund spüren. Auch hier kannst du das Spiel anpassen. Analysiere welche Bewegungen für deinen Hund belastend sind.

Vermeide diese Bewegungen. Sprünge können wieder gemacht werden. Nur müssen diese nicht den Höhenrekord brechen. Und achte auf Wiederholungen. Zu häufig ist belastend für den operierten Hund.

Es gibt Hunde die springen traumhaft und dann gibt es Hund, die springen hinterlastig. Diese Hunde knallen bei jeder Landung auf ihre Rückhand. Das wird Folgeschäden haben. Lerne deinem Hund durch bewusstes Sprungtraining wie die Bewegung funktioniert. Mach ihm bewusst, dass er eine Rückhand hat und diese anziehen kann.

Es gibt viele Möglichkeiten für Sprungtraining. Die haben nicht unbedingt was mit springen zu tun. Viel findet auf dem Boden statt. Frag bei anderen Hundesportlern nach oder kaufe dir entsprechende Bücher.

Der Flip, ein beliebter Trick. Sam bietet den Flip geradezu an. Als wir diesen mit einer Slowmotion Kamera aufgenommen haben, kam der Schreck. Er kommt bei der Landung mit der Frisbee auf dem Boden auf und drückt sich diese in den Gaumen. Ebenfalls staucht es ihn in der Vorderhand zusammen.

Teilweise kann man hören, wie es ihm den Atem verschlägt. Wir haben gehandelt und den Flip neu aufgebaut. Durch eine flachere Drehung, verändert sich Sams ganze Sprungkraft.

Ich rate dir, Videos in Slowmotion anzuschauen. Oder studiere die Fotos, welche als Serie geschossen werden. Da kannst du spannende Entdeckungen machen. Ändere einen Trick, spiel diesen höher oder tiefer. Mach nicht so viele Wiederholungen oder lass gewisse Elemente ganz weg. Oder gehen dir die Ideen aus?

Weitere Verbrechen folgen im nächsten Bloggi

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Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

4 Replies to “5 Verbrechen, die wir an unseren Hunden begehen [Teil 1]”

  1. Liebe Sandra

    Deine/Eure Tipps sind grossartig. Mein Bordercollie-Patenhund ist gut zweijährig, ich bereits 66. Vor kurzem habe ich drei Frisbees gekauft. Noch bin ich miserabel im Werfen. Doch wir zwei, mein Liebling und ich, haben schon ein wenig zusammen geübt. Winni hat grossen Spass am Spiel. Auch wenn mein Wurf die zwei Meter-Marke nicht übersteigt. Aus uns wird nie ein Turnierpaar, aber dranbleiben werden wir trotzdem. Unter dem Motto: Aller Anfang ist schwer. Aus der Zentralschweiz liebe Grüsse Käthi

    • Liebe Käthi

      Vielen Dank für deine Worte, ich habe mich riesig darüber gefreut.

      Du bist der Beweis, Hundefrisbee ist für Jederfrau und Jedermann. Egal woher er kommt, was die Vorgeschichte, die körperliche Verfassung oder das Alter ist. DiscDogging macht grossen Spass und wird auf das Können von Mensch und Hund angepasst.

      Ist doch völlig in Ordnung den Hund nur auf 2 Meter zu spielen. Du willst ja Spass mit deinem Hund haben und ihn nicht ständig weit von dir wegschicken. Das ist die beste Basis für einen weiteren Aufbau im Hundefrisbee.

      Und ja, nicht alle Teams treffen wir auf Turnieren an. Viele spielen auch einfach für sich und ihren Hund. Ich freue mich von deinen Erfolgen und Erfahungen zu lesen.

      Liebe Grüsse
      Sandra

  2. Hallo Sandra,

    mal wieder so schön und nett geschrieben.
    Auch wenn ich mit Fenix bereits vor 18 Monaten bei jedem Turnier auf dem Spielfeld war, finde ich es richtig, was ihr schreibt!!! Fenix und ich brauchten das, warum wieso weshalb ist ja unwichtig …
    Ansonsten schreibst du wieder viele viele Weisheiten!

    Liebe Käthe,
    dein “Alter” ist kein Hindernis um an einem Turnier teilzunehmen und uns allen zu zeigen, dass auch ihr Spaß am Spiel mit der Scheibe habt!!!! Und 2m hohe Würfe sind für mich persönlich auch nicht das Ziel… Ich versuche für meinen Hund so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig zu werfen!
    Also, dranbleiben und sich doch mal auf ein Turnier trauen. Vielleicht erst als Zuschauer und dann “wird Blut geleckt”. 😛

    • Hi Linda

      Danke dir. Jedes Team ist anders und jedes Team hat einen anderen Ansatz. Wichtig ist, dass es für euch gepasst hat. Ich bin der Meinung, dass 90 % der Teams ruhig warten können, bis der Hund genug alt ist. Bei anderen Sportarten werden junge Hunde gar nicht zum Start zugelassen und auch dort entwickeln sich die Hunde prima im Sport.

      Liebe Grüsse
      Sandra

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