Minidistance, fünf mal Bonus – so geht es!

Maximalpunktezahl in der MinidistanceTime!

Die Minute ist rum und David Roman darf keinen weiteren Wurf machen – wir beobachten die Minidistance.

Aber, die Frisbee hat eine Sekunde vor „Time“ die Hand des Spielers verlassen, der Hund rennt los und fängt.

Die Richter klopfen sich auf den Kopf – Bonus!

Der Hund hat in der Bonuszone gefangen und der Catch wird gewertet, da die Frisbee noch vor Ablauf der Zeit geflogen ist.

Ein spannender Krimi war das. Nicht nur, weil David es geschafft hat die Scheibe noch kurz vor knapp auf den Weg zu schicken.

Auch nicht nur, weil der Hund diese noch gefangen hat und zwar in der Bonuszone.

Nein, es war ein Krimi, weil dies der fünfte gefangene Wurf in der Bonuszone ist. Das gibt bei UFO 20 Punkte und bei der AWI 12.5 Punkte. Das Maximum was ein Team in der Minidistance bis heute erreichen kann.

Ich habe dies bis jetzt in Europa live bei David Roman und Adrian Stoica erlebt. Eine grosse Leistung, welche viel Respekt verdient.

Warum schaffen das nur wenige?

Es gibt bestimmt noch mehr Teams, welche das schaffen. Vielleicht im Training oder sogar auf einem Turnier. Die Zahl wird an einer Hand abzählbar sein.

Warum ist das eine Kunst?

Dein Hund muss mit allen Pfoten über die 35-Meter Zone und wenn er die Frisbee fängt, muss eine Pfote innerhalb eines Halbkreises sein. Die Bonuszone beginnt mittig bei der 35-Meter Linie (UFO), 36.4-Meter Linie (AWI) und hat einen Radius von 5 Meter (UFO) und 3.66 Meter (AWI).

Stell dich 35 Meter von einem Halbkreis weg und versuche eine Frisbee in diesen zu werfen. Du siehst den Halbkreis aus dieser Entfernung schlecht und du musst gerade werfen. Sonst landet die Frisbee neben der Zone.

Wer zu weit wirft, hat zwar noch Punkte für die letzte Zone, jedoch keinen Bonuspunkt.

Einverstanden, Bonus schaffen einige Spieler. Dies aber mehrere Male hintereinander? Mit der Nervosität und dem Zeitdruck? Du kannst dir zwischen den Würfen nicht viel Zeit lassen um dich neu zu sortieren. Die Zeit läuft!

Vier Mal Bonus schaffen nicht mehr viele Spieler. Unwahrscheinlich, dass es noch für einen letzten Wurf reicht.

Was braucht es um fünf Mal Bonus zu erreichen?

  • Einen schnellen Hund, welcher zuverlässig fängt
  • Einen guten Werfer, welcher ruhig, konzentriert und konstant die Bonuszone trifft
  • Eine schnelle Scheibenübergabe und gute Kommunikation zwischen Mensch und Hund

Schneller Hund – zuverlässiger Catcher

Dein Hund muss sich ins Zeug legen um neun Mal die Strecke von mehr als 35 Metern zurück zu legen. Er hat eine Minute Zeit. Genau genommen ein bisschen mehr. Die letzte Frisbee kann kurz vor knapp abgeworfen werden. Somit rennt der Hund noch, wenn die 60 Sekunden bereits rum sind.

Deshalb muss er neun Mal Gas geben. Nach dem letzten Catch kann er sich Zeit lassen um zurück zu laufen.

Theoretisch. Praktisch ist es so, dass der Hund auch nach dem letzten Catch schnell zurück kommt. Er weiss nicht, dass das Spiel beendet ist. Und wer weiss, vielleicht schaffen wir in einigen Jahren sogar sechs Würfe in der Zeit.

Bei anderen Regelwerken (USDDN) hat das Team 90 Sekunden Zeit. Somit läuft der Hund unter Umständen mehr als fünf Mal. Es werden aber nur die fünf besten Catches gezählt.

Dein Hund sollte keine Zusatzrunden drehen und nach dem Catch schnell zurück laufen. Jeder Meter, den er zu viel rennt, kostet wertvolle Zeit und nagt an der Kondition.

Und, dein Hund muss ein zuverlässiger Catcher sein. Er hat das Talent, die Scheibe zu fokussieren und im entscheidenden Moment zu fangen. Wenn er springt, darf er sich nicht in der Höhe verschätzen.

Springende Hunde sind für den Bonus riskant. Der Catch hat in der Bonuszone stattgefunden, der Hund ist aber mit der Scheibe so weit gesprungen, dass er ausserhalb der Bonuszone landet. Gewertet wird dort, wo der Hund landet. Dein Hund hat den Bonuspunkt verschenkt.

Konstant guter Werfer

Der Hund macht es nicht alleine. Entscheidend ist dein Wurfkönnen. Du musst die Bonuszone zielsicher anwerfen. Die Scheibe fliegt parallel zum Boden, so dass dein Hund diese im Fokus hat.

Fliegt die Scheibe zu hoch, fällt diese wie ein Stein und du machst es deinem Hund schwierig, die Frisbee zuverlässig zu fangen.

Fliegt die Frisbee zu tief, schaffst du die Distanz von mindestens 35 Metern nicht. Die Frisbee kommt früher runter.

Wirfst du zu weit, fliegt die Frisbee über die Bonuszone hinweg. Du verlierst Zeit, weil dein Hund weiter rennen muss. Und der Bonuspunkt wird dir nicht gutgeschrieben.

Trainiere regelmässig den Wurf in die Bonuszone und zwar ohne Hund. Nimm einen Stapel Frisbee und zeichne eine Startlinie und eine Bonuszone auf. Wie viele Scheiben sind direkt in der Bonuszone gelandet?

Feile an deiner Technik. Versuch verschiedene Wurftechniken aus. Mit Anlauf oder ohne? Was ist mit dem Wind? Wie gut peilst du die Bonuszone mit Wind und mit Gegenwind an? Was ist deine Stärke?

Nicht nur Werfen, sondern auch Scheiben aufheben gehört zum Training. Wirft dein Hund dir die Frisbee jeweils vor die Füsse? Wie kommst du am Schnellsten an die Frisbee und wie schnell bist du in der richtigen Position um die Frisbee abzuwerfen?

Schnelle Scheibenübergabe und verständliche Kommunikation

Viel Zeit kostet die Übergabe der Scheibe. Dein Hund lässt diese nicht aus, kommt zu wenig nahe an dich ran oder lässt die Scheibe irgendwo fallen. Egal wie du es mit deinem Hund aufbaust, achte auf eine schnelle Übergabe.

Dein Hund wirft die Frisbee vor deine Füsse und rennt gleich hinter dir rum. Dein Hund gibt dir die Frisbee in die Hand und rennt rum.

Wichtig ist, dass der Lauf deines Hundes nicht unterbrochen wird. Unser Sam ist da ein Vorzeigehund. Er übergibt während dem hinten rum laufen dem Sandro die Scheibe in die rechte Hand. Sandro kann gleich werfen. Eine schnelle Scheibenübergabe.

Sam läuft wie auf einer Carrera-Bahn seine Runden – ohne zu stoppen.

Und da, kommt noch das Timing ins Spiel. Dein Hund läuft hinter dir rum oder dreht vor dir und läuft los. Er läuft erst mal ins Leere. Vertraut darauf, dass die Frisbee über ihm erscheint und ihn überholt.

Wartest du zu lange mit dem Abwurf, wird dein Hund langsamer werden oder sich umdrehen. Er wartet auf die Scheibe. Kommt diese angeschossen, fehlt deinem Hund das nötige Tempo.

Wirfst du zu früh, schafft dein Hund es nicht mit der Frisbee an der Bonuszone anzukommen. Die Frisbee liegt bereits auf dem Boden.

Gerade in Amerika ist es zu beobachten, dass die Hunde soweit vorausgeschickt werden, dass diese vor der Frisbee an der Bonuszone ankommen.

Die Hunde haben gelernt dort zu stoppen, sich umzudrehen und die ankommende Frisbee zu fangen.

Schöner zum Zuschauen und für den Hund gesünder ist es, wenn er sich von hinten der Scheibe nähert und diese nicht ins Maul geknallt bekommt.

Trainiere die optimale Bahn für deinen Hund. Arbeite an der Übergabe und baue eine verständliche Sprach- und Körperkommunikation auf. So kannst du beim Turnier auf Altbewährtes zurückgreifen.

Die Nervosität und der Zeitdruck machen dir genug zu schaffen. Wenn ihr ein eingespieltes Team seid und sich jeder auf den Anderen verlässt, klappt auch das.

Fazit – die Rückhand muss es sein

Ich finde Minidistance total spannend. Es gibt viele verschiedene Methoden. Einig sind sich die Spieler, sie werfen alle eine Rückhand.

Bei der Minidistance kannst du richtig mit fiebern. Schafft der Hund es noch? Häufig siehst du, wie die Hunde einen Gang runter schalten und noch schneller werden.

Die Zeit wird knapp, funktioniert die Scheibenübergabe und reicht es für einen letzten Wurf? Springt der Hund aus der Bonuszone raus oder noch rein? Ich kann manchmal nicht hinsehen, so spannend ist das.

Auch wenn du Minidistance nicht magst, es gehört zum Sport dazu und du solltest dich damit befassen. Du hast eine Top Kür gezeigt – deine Minidistance war jedoch schlecht. Dies wird dich in der Gesamtplatzierung runterziehen. Du hast dadurch mehrere Plätze verloren. Schade oder?

Ran an die Scheiben und Minidistance trainieren.

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Über Sandra

Ich bin seit 2008 vom DiscDog-Virus angesteckt. Meine Faszination entfaltet sich hinter den Kulissen und neben dem Turnierfeld. Ich bin sozusagen die Online-DiscDoggerin.

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