Wie bereits im Artikel „Wer möchte noch wissen, warum Frisbee im Schnee Spass macht?„ erwähnt, ist das Aufwärmen ein wichtiger Bestandteil des Hundesports.
Gerade jetzt bei kalten Temperaturen ist es leider nicht selten, dass die Leute ihre Hunde aus dem Auto holen und gleich mit dem Sport loslegen. Dies ist aber fast noch vermehrt im Sommer zu beobachten. Es ist ja warm und da vergisst man ganz oft, dass auch hier der Hund und übrigens auch der Mensch auf die körperliche Belastung vorbereitet werden will.
Die Muskeln, Gelenke und auch das Herz-Kreislauf-System laufen nicht ständig auf Hochtouren. Damit diese Leistung jedoch in bestimmten Situationen abgerufen werden kann, braucht es eine gewisse Vorbereitungszeit.
Es ist jedoch nicht nur das körperliche, sondern auch das mentale Aufwärmen zu erwähnen. Der Hund sitzt im Auto und hat vielleicht gerade einen anderen Hund durch die Scheibe entdeckt.
Wir holen ihn aus dem Auto und wollen loslegen!
Der Hund ist aber mental noch immer beim anderen Hund. Dies führt entweder dazu, dass der Hund unkonzentriert ist, seine Leistung nicht bringen kann oder vielleicht sogar aus der Situation heraus geht und sich seinem vorgängigen Thema annimmt.
Er rennt somit zum anderen Hund hin und lässt uns stehen!
Ritualisierte Abläufe und Konzentrationsübungen helfen hierbei den Hund auf die bevorstehende Zusammenarbeit zu konzentrieren:
- Augenkontakt für eine gewisse Zeit halten
(Hund sitzt vor dir und schaut dir in die Augen) - Leichte Tricks wie „Pfötli geben“ (abwechslungsweise links und rechts)
- Leckerli ignorieren (du legst ein Leckerli auf deinen Schuh oder vor deinen Hund, der Hund darf dieses nicht nehmen sondern soll dich anschauen. Erst auf dein Kommando bekommt er das Leckerli)
- Schnüffelspiel (streue ein paar Leckerli auf dem Boden und lass deinen Hund diese suchen)
Die Dauer des körperlichen Aufwärmens ist ganz unterschiedlich und hängt von einigen Faktoren ab:
- Fitnessgrad
- Alter
- Wetter
Generell gilt jedoch für den Hund 7 – 15 min. und für den Menschen 10 – 20 min. Beim Aufwärmen dürfen keine Ermüdungserscheinungen auftreten. Also immer mit einer Maximalbelastung von max. 50% arbeiten.
Folgende Prozesse werden beim Aufwärmen ausgelöst:
- Körpertemperatur erhöht sich
- Herz-Kreislaufsystem und Atmung werden aktiviert
- Gewebe wird besser durchblutet
- Beweglichkeit nimmt zu
- Knorpelgewebe nimmt um ca. 30% Flüssigkeitsvolumen zu
- Nervengewebe wird aktiviert
- Konzentration und Reaktionsvermögen werden gesteigert
All diese Prozesse reduzieren das Verletzungsrisiko und bereiten optimal auf die bevorstehende Belastung vor.
Wie sieht denn jetzt aber so ein Aufwärmen aus?
- 2 min. leichtes Traben
- 2 min. leichte Steigerungsläufe
- 2 min. leichte Gymnastik (z.B. Slalom durch die Beine, Achti-Laufen, Volten)
- 2 min. schnelle Richtungsänderungen (z. B. Vorwärts, Rückwärts, Seitwärts)
- 2 min. Konzentrationsübung (wie bereits oben beschrieben)
Der Hund kann auch bereits mit der Scheibe aufgewärmt werden. Dazu werden tiefe, nicht zu weite Würfe gemacht. Der Hund sollte also ins Laufen kommen und die Frisbee im Flug fangen, ohne dabei springen zu müssen. Dies funktioniert aber nur, wenn die Scheibe absolut kontrolliert geworfen werden kann.
Dehnungsübungen vor der Belastung sind eher schädlich und sollten vermieden werden. Es besteht die Gefahr, dass die Muskelfasern zu sehr auseinander gezogen werden und dadurch steigt das Verletzungsrisiko wieder.
Wie Du dem Muskelkater ein Ende setzt
Nach dem Sport ist vor dem Sport. So muss der Hund auch nach dem Sport wieder auf seine übliche Betriebstemperatur gebracht werden. Langsames und schonendes Auslaufen ist das Gegenstück zum Aufwärmen.
Die Schlackstoffe in der Muskulatur werden reduziert und können besser abtransportiert werden. Die Regeneration wird eingeleitet und der Körper kann sich besser erholen. Die Wahrscheinlichkeit eines Muskelkaters wird gemindert.
10 – 15 min. leichtes Joggen ist zu empfehlen!
Oder auch hier kann das gleiche Spiel mit dem Frisbee wie beim Aufwärmen gemacht werden. Achte aber darauf, dass der Hund zur Ruhe kommt und sich nicht weiter reinsteigert.
Wie wärmst Du deinen Hund auf? Wie lange ist Dein Cool Down?
Infoquelle: Gabrielle Brunner, Basel www.sporthundemedizin.ch
Weitere Tipps und ein persönliches Training bekommst du bei den Schweizer Frisbee-Treffs.
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